Wenn sich etwas dem Ende zuneigt, haben wir Menschen häufig das Bedürfnis, Bilanz zu ziehen. Fragen tauchen auf: Wie war das Vergangene? Gut? Eher schlecht? Hat es sich gelohnt? War es fruchtbringend? Könnt es besser sein? Ist letztlich alles doch unverändert geblieben? Wie wird es werden?
„The same procedure as last year?“ – „The same procedure as every year?“ (Diner for one, Freddie Frinton, 1963)
Nicht jeder wird eine positive Bilanz für sich ziehen. Wer sein Leben als eintönig empfindet, weil sich nichts zu ändern vermag, kommt mitunter mit heftigen Gefühlen wie Frust, Resignation oder auch Verzweiflung und Wut in Verbindung. Es kann die Vermutung entstehen, sein Leben nicht beeinflussen zu können. „Alles, was ich tue, alle meine Bemühungen sind vergeblich.“ – „Mir gelingt einfach nichts.“ – „Ich bin ein Loser, ein Verlierer.“ - „Ich habe ein schlechtes Karma.“
Wie findet man einen Ausweg aus solchen Endlosschleifen, wenn möglicherweise bereits in Kindertagen gesagt wurde: „Aus Dir wird sowieso nichts.“ Oder: „Du bekommst nie einen Mann bzw. eine Frau.“ Oder etwa: „Du bist und bleibst ein Träumer.“ Diese Aussagen sitzen einem hart im Nacken. Vor allem, wenn man glaubt, eine Prophezeiung habe sich erfüllt oder wird sich erfüllen.
Wenn man so denkt und fühlt, ist die Zeit reif, diesen Bann zu durchbrechen. Wenn es richtig dicke kommt, wenn die Luft dünn zu werden scheint, wenn Streitigkeiten an Familienfesten nicht mehr zum Aushalten sind, wenn das Alleinsein seine Grenze erreicht zu haben scheint, ist es Zeit, neue Wege zu gehen. Jetzt den Mut aufzubringen, den Leidensweg zu verlassen, ist mutig, ist wichtig und scheint für ein Leben in innerer Freiheit, auch unbedingt notwendig zu sein.
Genug darunter gelitten? Dem zu entkommen, bedarf häufig allerdings einer Unterstützung durch das soziale Umfeld. Denn es ist nicht einfach, einen Leidensweg hinter sich zu lassen. Obwohl das Leid als solches bekanntermaßen unbequem ist, ist es Menschen doch vertrauter, als einen neuen Weg zu gehen. Neues, Unbekanntes löst Unbehagen oder gar Angst aus. Klingt paradox: Aussteigen, umsteigen und lieber doch nicht. Aber so ist es. Man befindet sich sozusagen in einer Zwickmühle. Jetzt gilt es, nicht zu verzagen, sondern Hilfe für sich zuzulassen.
Das Team der Praxis für Psychotherapie und Psychologie in Saarwellingen/Kreis Saarlouis/Saarland steht Ihnen mit modernen und schonenden Methoden der humanistischen Psychotherapie bei Bedarf hilfreich und begleitend zur Seite.