· 

Was halten Sie davon?

Meditation, meditieren, Meditationsübung
Meditation, meditieren (Foto: CC0)

Ist Meditation nur etwas für Freaks, Träumer, Hippies oder Esoteriker? Für den „Normalo“ ungeeignet und eher störend im Alltag: „Hilft bestimmt nicht.“ „Bringt sowieso nichts.“ „Ist nichts für mich.“ Oftmals hört man diese und ähnliche Sätze über das Meditieren. Die sprachliche Abwertung möchte hier möglicherweise vor einer Erfahrung schützen, die vielleicht ein Umdenken auslösen könnte.

 

Schaut man allerdings näher hin, was es mit Meditation auf sich hat, lüftet sich der geheimnisvolle Vorhang doch sehr schnell. Das Wort hat seinen Ursprung im Lateinischen „meditatio“, was in diesem Zusammenhang so viel bedeutet wie „Nachsinnen“ oder auch „Vorbereitung“ oder „Einübung“. Fremd oder unbedeutend kann dies keinem Menschen sein.

 

Wer war nicht schon einmal im Zustand des Nachsinnens? Z.B. auf einer Bank sitzend oder Kaffee/Tee trinkend und die Natur oder die Umgebung oder Menschen zugleich dabei beobachtend: Bewusst (hin)schauen, geschehen lassen, weder kommentieren noch bewerten. Es geschieht, was geschieht. Selbst ist man nur ein Beobachter. Kennen Sie das entspannende Gefühl, das sich unmittelbar einstellt und offensichtlich auch nachwirkt? Es entsteht wie von selbst.

 

Sehen Sie: Die Praxis des Meditierens ist doch nicht so unbekannt wie das Wort vielleicht vermuten lässt. Ihre (entspannende) Wirkung hat einen großen Nutzen. Stressforscher sind ihr schon lange auf die Schliche gekommen. Sie gehört zu den tiefsten Entspannungsformen, die es als Ausgleich auf inneren und äußeren Stress nur geben kann. Und sie kann der persönlichen Weiterentwicklung dienen. Ihre Wirkung ist im Bereich von Körper und Geist auch wissenschaftlich inzwischen gut dokumentiert.

 

Ein Pionier dieser Forschung ist Herbert Benson (*1935), amerikanischer Arzt und Kardiologe, Wissenschaftler der Harvard University, Gründer des Institute for Mind Body Medicine (Geist-Körper-Medizin) im Massachusetts General Hospital in Boston. Er leitete 1981 eine große Untersuchung an tibetischen Mönchen, denen es durch meditative Tiefenentspannung gelingt, u.a. Körpertemperatur, Atemfrequenz, Blutdruck, Puls, Gedankengänge, Stimmungslage u.a.m. zu beeinflussen. Das Ergebnis lässt keinen Zweifel offen.

 

Benson entwickelte in der Folge eine eigene Methode zur Stressreduktion durch eine nach ihm benannte Meditationsform. Nachzulesen ist sie im Buch: „Gesund im Stress. Eine Anleitung zur Entspannungsreaktion“ (Frankfurt, 1982). Eine Kurzanleitung zur Methode finden Sie auch hier: Benson Relaxation Response Therapie

 

Warum nicht einmal eine strukturierte Form von Entspannung ausprobieren? Es gibt so unzählig viele davon. In unseren Blogartikeln wird immer mal wieder eine vorgestellt werden. Ich bin gespannt, welche Methode Ihnen am meisten hilfreich sein wird. Lassen Sie sich von einem Wort oder einer Vorstellung über eine Methode nicht beeinflussen. Probieren Sie es aus. Finden Sie heraus, was besonders gut zu Ihnen passt. Auch bei Entspannungsübungen und Meditationsübungen gilt: Es gibt kein Patentrezept. Dazu sind Menschen zu verschieden. In jedem Fall: Gute Gesundheit und eine gute Entwicklung Ihnen allen! Verlieren Sie nicht den Mut. Wählen Sie den Weg des Lebens.