Manchmal wünscht man sich, fliegen zu können. Kennen Sie das? Wenn es besonders dicke kommt oder auch weil das Unheil schon so lange dauert und sich nichts zu ändern vermag. Hauptsache raus aus der Situation. Denn als Betroffene(r) oder Beteiligte(r) spürt man alle aufkommenden Gefühle besonders heftig. Irgendwann wird es einfach zu viel. Jeder Änderungsversuch, alles was je probiert wurde, half nicht weiter. Die Signale an das gegenüber, die man gesandt hat, kommen scheinbar nicht an. Alles scheint vergeblich.
Tapetenwechsel
Da könnte es doch gut tun, abzuhauen. Nur weg. Denkt man. Manchmal hilft ein Tapetenwechsel ja wirklich. Ab in den Urlaub. Sonne, Sommer, Meer oder Berge, Wälder, Täler. Städte oder Kulturstätten. Es gäbe so viele Möglichkeiten. Urlaub von Zuhause kann Wunder bewirken. Abstand gewinnen vom Gewohnten. Alles mal hinter sich lassen. Innerlich leerlaufen oder volltanken, je nach Bedarf. Seele baumeln lassen, wie es so schön heißt. Eine Auszeit kann gut tun.
Hindernisse
Nicht jeder Mensch hat die Möglichkeit, sich diese Zeit zu gönnen. Es kann so viele Hindernisse geben, die daran hindern, einen räumlichen Abstand nehmen zu können. Tapetenwechsel kann schwerer sein, als man gemein hin denkt. Innere oder äußere Widerstände blockieren den Ausweg. Die Situation lässt es einfach nicht zu. Skrupel, Gedanken, Sorgen, Angst verbauen den Weg von Innen. Häusliche oder familiäre Situation versperren den Weg von außen. Uff, da könnte man glatt verzweifeln. Wo ist nur ein Notausgang?
Ausweg
Hier kann es gut tun, sich einem anderen Menschen des Vertrauens zu öffnen. Die Kommunikation suchen. Menschen brauchen den Austausch. Besonders dann. Martin Buber (Religionsphilosoph +1965) sagte: „Das Ich wird am Du zum Ich“. Eine andere Perspektive zulassen, um dadurch wieder zu sich selbst zu finden. Dies kann sich anfühlen und vielleicht ähnliches bewirken wie eine Auszeit im Irgendwo. Raus aus der alltäglichen Situation. Einen Blick mit Abstand wählen und von außen auf das innerste Geschehen wagen. Sich sanft korrigieren lernen. Klingt nicht schlecht, nicht wahr? Ja und es ist möglich mit dem passenden Gegenüber. Vertrauensvoll. Verstehend. Auf Augenhöhe. So wie ein Tanz, kann es sich anfühlen. Wie die Drachen auf dem Foto sich gemeinsam im Wind bewegen, nebeneinander sind und doch so individuell reagieren, so könnte es idealerweise fast sein.
Nur Mut für den Perspektivwechsel und alles Gute in diesen heißen Sommertagen, zuhause oder irgendwo, wünscht Ihnen von Herzen die Praxis für Psychotherapie, Barbara Schlemmer, Dipl. Psychologin.