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Lügen

Lügen „Wir wissen, sie lügen. Sie wissen, sie lügen. Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen. Und trotzdem lügen sie weiter.“ (nach Alexander Solschenizyn)
Foto CC0

„Wir wissen, sie lügen.

Sie wissen, sie lügen.

Sie wissen, dass wir wissen, sie lügen.

Wir wissen, dass sie wissen, dass wir wissen, sie lügen.

Und trotzdem lügen sie weiter.“

 

(nach Alexander Solschenizyn)

 

Ein Zitat, das man Alexander Solschenizyn zuschreibt. Ursprung und genauer Zusammenhang lässt sich nicht mehr eindeutig herstellen. Ist vielleicht auch nicht so wichtig. Denn Lügen, vor allem auch systemische Lügen, haben seit Menschengedenken ihren Platz in der Gesellschaft und verursachen mannigfaches Leid. Die zitierten Sätze hätte man daher auch bereits vor 2000, 3000 Jahren aussprechen können. Lügen sind menschlicher Natur. Sie gehören sozusagen zur Grundausstattung der menschlichen Psyche.

 

Und dennoch bleibt jedes dadurch verursachte Leid und jedes Leiden individuell und kann sich nicht hinter dem Menschsein verstecken. Immer und zu jeder Zeit. Weil nur die Betroffenen selbst an Körper und Geist es leiblich verspüren müssen. Viele bezahlen es mit Verstümmelungen, Traumata, physischem oder psychischem Tod. Bei den übrigen verbleibt Wut, Empörung, Verzweiflung, Angst und Hilflosigkeit.

 

Deshalb muss dem Leid möglichst bereits bei seiner Entstehung entgegengewirkt werden. Zugegeben ist dies wohl eine Wunschvorstellung, die an der Unvollkommenheit des Menschen scheitert.

 

Daher Leid darf nicht gleichgültig machen. Es darf keine Abstumpfung geben. Leid fordert vielmehr zum individuellen Handeln auf.  Jeder nach seinen Möglichkeiten. Resignation ist kein vielversprechender Weg. Leid lässt sich nicht bagatellisieren oder relativieren oder entschuldigen. Nicht für Betroffene. Ihnen bleiben, wenn überhaupt, nur andere Wege der Bewältigung.

 

Den Leidenden muss Hilfe zukommen. Sie dürfen im Leid nicht alleingelassen werden. Das verlangt das eigene Menschsein. Alles andere wäre ebenso eine Lüge. Eine Lebenslüge mit fatalen Folgen für alle jemals davon Betroffenen. Möglicherweise auch für einen selbst. Und jeder weiß, dass ich mit einer Unterlassung lügen würde.

 

So wäre es doch gut zu schauen, wo ich als Mensch durch eigene Lügen anderen Schaden oder Leid zufüge. Bei sich selbst beginnen, wäre doch ein guter Anfang. Besser als wegschauen ganz sicher. Und aus der Fehlbarkeit der eigenen Person heraus lernen und ins Handeln kommen. Bei sich selbst und anderen.

 

Alles Gute Ihnen allen in dieser schweren Zeit. Treten Sie dem Leid entgegen bei sich selbst und anderen. Suchen Sie sich Ihren eigenen Weg durch den Dschungel des Menschseins. Das wünscht Ihnen von Herzen das Team der Praxis für Psychotherapie, Barbara Schlemmer, Dipl. Psychologin und Andreas Schlemmer, Heilpraktiker für Psychotherapie.