Literarisches · 18. Oktober 2018
Wanken dir die matten Füße, ist der Flügel Schwung erlahmt? Traurig schleichst du an dem Fenster, das einst deine Spiele sah: Ach, der Sommer ist verronnen, und der rauhe Winter naht.
Doch sieh meine welken Knie, sieh das Antlitz totenbleich, sieh der Augen mutges Feuer, von der Krankheit Hauch gelöscht; ist denn schon mein Herbst gekommen, eh mein Sommer noch erschien?
Text: Franz Grillparzer (1791-1872)