Die Kraft der Wertschätzung - Sich selbst und anderen positiv begegnen
Die Kraft der Wertschätzung - Sich selbst und anderen positiv begegnen (Eva Wlodarek, München, 2019)
Akzeptanz und Wertschätzung seien elementare Faktoren, meint die Autorin, um ein gutes und glückliches Leben führen zu können. Die Notwendigkeit der sozialen Akzeptanz sei Menschen evolutionsgeschichtlich sozusagen in die Wiege gelegt worden. Daraus sei ein elementares Bedürfnis entstanden, das nach Erfüllung verlange. Vom Mitmenschen angenommen zu werden, spiele bereits von Geburt an eine wesentliche Rolle. Denn wenn wir den Mutterleib als hilflose und orientierungslose, menschliche Wesen verlassen hätten, seien wir des Überlebens willen auf die Fürsorge und Akzeptanz unserer primären Bezugspersonen angewiesen.
Soziale Akzeptanz sichere damit nicht nur das Fortbestehen, das direkte Überleben, sondern sorge durch Spiegelung auch für Identität. Die Rückmeldung anderer Menschen helfe, den Wert einzuschätzen, den andere einem geben, um daraus eine entscheidende Komponente für den Eigenwert ableiten zu können, um ihn dadurch abschätzen zu lernen.
Fehlende soziale Anerkennung lasse den Menschen jedoch leiden. Ausdrücke wie - „Mir fehlt die Wertschätzung.“ - „Mir fehlt die Anerkennung.“ - „Ich hätte mehr Dankbarkeit erwartet.“ – wären Signale dafür, dass etwas Bedeutendes fehle. Die Bandbreite sei allerdings größer. Sie reiche über die Ausgrenzung, die Ignoranz oder das Ausgeschlossen sein, bis hin zum gemobbt werden.
Da stellt sich natürlich die Frage: Was ist zu tun, damit dies erst gar nicht geschieht? Was kann ich selbst tun? Gibt es Möglichkeiten, entgegenzuwirken? Was mache ich, wenn es passiert ist?
Nicht jede Kindheit und Jugend läuft optimal. Wunden und innere Verletzungen geben Zeugnis davon. Gibt es andererseits überhaupt ideale Eltern, die alles zu hundert Prozent richtig machen? Wie deren Kindheit wohl war?
Es bleibt wohl nichts anderes übrig, als zu lernen, bei sich selbst zu beginnen. Anerkennung, Wertschätzung und Dankbarkeit in sich selbst heranwachsen zu lassen. Das Buch beschreibt wie solch ein Weg aussehen könnte. Wie man alte Wunden heilen und versorgen kann. Es zeigt, wo ein möglicherweise gesteigertes Bedürfnis nach Anerkennung seine Wurzeln haben könnte und wie sich damit umgehen ließe. Es zeigt wie Anerkennung im eigenen Innern gebildet werden kann.
Ein Übungsweg beschreibt exemplarisch, wo die Hürden sind, die es erfolgreich zu überwinden gilt und wie durch Anerkennung und Wertschätzung seiner selbst, neue Möglichkeiten eröffnet werden, um positive Resonanz des sozialen Umfelds zu erfahren, als auch wie dadurch wertschätzende Beziehungen zu anderen aufzubauen sind.
In jedem Fall lesenswert: Denn „sich selbst und anderen positiv (zu) begegnen“, macht für alle das Leben leichter und ein gutes Stück weit lebenswerter.
(Taschenbuch im Großformat) 205 S.