Schizophrenie
Sprichwörter/Redewendungen/Zitate zum Thema "Schizophrenie":
„Ein treffendes Zitat kann uns helfen, eine Situation mit anderen Augen zu betrachten oder auch einfach, wieder klarer zu sehen.“ (Nicole Alps)
„Schizophrenie ist ein Kampf um Integration, der scheitert, weil die Kraft fehlt, die eigene Wahrheit in einer feindlichen Umwelt zu leben.“ (Arno Gruen)
Foto: Von Timo Virtala - Flickr: _MG_1495, CC BY 2.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=26222307
"Was keinen Sinn macht, wird zum Wahnsinn." (Ein Betroffener)
„Nach unserem heutigen Wissen bedeutet Schizophrenie in den meisten Fällen die besondere Entwicklung, den besonderen Lebensweg eines Menschen unter besonders schwerwiegenden inneren und äußeren disharmonischen Bedingungen." (...) Wenn diese "Entwicklung einen Schwellenwert überschritten hat, nach welchem die Konfrontation der persönlichen inneren Welt mit der Realität und der Notwendigkeit zur Vereinheitlichung zu schwierig und zu schmerzhaft geworden ist und aufgegeben worden ist," (...) kann dies Schizophrenie zur Folge haben. (nach Manfred Bleuler)
Foto: gemeinfrei
„Neun von zehn Stimmen in meinem Kopf sagen ich bin nicht verrückt, die andere summt die Melodie von Tetris." (John Johnson)
Foto: By Jeffrey Beall - Own work, CC BY 4.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=73685120
„Schizophrenie: Was heißt schon schizophren. Einst als „Spaltungs-Irresein“ bezeichnet, ist die Schizophrenie bis heute nicht verstanden. Wie andere psychische Krankheiten kann sie völlig verschiedene Ursachen haben.“ (Giraff Licous)
Stimmen von Betroffenen:
„Ich kann Stimmen hören, obwohl ich allein in einem ruhigen Zimmer bin. Diese kommentieren mein Handeln und beschimpfen mich.“
„Ich bin Opfer einer ungerechtfertigten Verfolgung.“
„Ich weiß, dass es Personen gibt, die es auf mich abgesehen haben und mich nicht in Ruhe lassen.“
Schilderung einer Schizophrenie: „Er hatte das Gefühl, die Menschen kämen ihm einfach zu nahe. Überhaupt werde ihm alles zu viel, zu laut und zu grell. Er fühlte sich von innen durch seine Gedanken und von außen durch die Menschen bedrängt. Immer wieder passierte ihm das: Er werde gerempelt. Autos kämen auf ihn zu. Alte Frauen starrten ihn an. Jugendliche riefen ihm Unverschämtheiten nach. Er begreife das alles nicht mehr.“ (Asmus Finzen)
Foto: Von Asmus Finzen, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=19386422
„Ich konnte es einfach nicht begreifen: er war so intelligent, sah so gut aus, hatte eine so liebenswürdige Persönlichkeit und war doch so krank.“ (Eine Angehörige)
Zitate von Betroffenen:
„Es ist, als wäre ich kein Teil dieser Welt mehr (…) als wäre ich von einem anderen Planeten. Ich bin wie nicht existent.“
„Oft überkommt mich ein Gefühl von völliger Leere, als ob ich aufgehört hätte zu existieren.“
„Ich fühle mich allem gegenüber immer mehr taub, denn ich werde zu einem Objekt, und Objekte haben keine Gefühle.“
„Ich muss mir die Dinge im Kopf zusammensetzen. Wenn ich meine Uhr anschaue, sehe ich die Uhr, das Uhrband, das Zifferblatt, die Zeiger usw., und dann muss ich das zu einem Ganzen zusammensetzen.“
„Alles ist wie zerstückelt, und man muss ein Bild daraus machen, wie ein Foto, das in Teile zerrissen ist und wieder zusammengesetzt wird. Wenn ich mich bewege, dann ist es wieder ein neues Bild, das ich zusammensetzen muss.“
„Ich bemerke so viel mehr von den Dingen und muss sie die ganze Zeit anschauen. Nicht nur die Farbe der Dinge fasziniert mich, sondern alle kleinen Details wie etwa die Kratzer auf einer Oberfläche ziehen meine Aufmerksamkeit auf sich.“
„Manchmal dachte ich auch über Worte nach, warum jetzt ‚Stuhl‘ ‚Stuhl‘ heißt zum Beispiel, oder solche Dinge.“
„Alle existenziellen Fragen verwirren sich in meinem mentalen System. Ich verstehe das Leben nicht. So viele Fragen, so wenig Erklärungen! Warum leben wir überhaupt?“
„Ich merke, wie meine Augen die Dinge sehen.“
„Ich sah alles wie durch eine Filmkamera.“
„Als ich klein war, beobachtete ich immer meine kleinen Cousinen, um zu verstehen, wann der richtige Moment zum Lachen war, oder wie sie es anstellten zu handeln, ohne vorher darüber nachzudenken (…) Seit meiner Kindheit versuche ich zu verstehen, wie die anderen funktionieren, und bin daher gezwungen, den kleinen Anthropologen zu spielen.“
„Wenn ich jemanden ansehe, ist meine Persönlichkeit in Gefahr. Ich erlebe eine Umwandlung, und mein Selbst beginnt sich aufzulösen.“
„Ich weiß nicht, ob sich das Innere nach außen kehrt oder das Äußere nach innen. Ob es nicht zwei Ichs gibt?“
„Ich bin wie ein Roboter, den jemand anderes bedienen kann, aber nicht ich selbst. Ich weiß, was zu tun ist, kann es aber nicht tun.“
(zitiert nach „Selbst und Schizophrenie“, Thomas Fuchs, Heidelberg, 2012)